Samstag, 9. Juni 2012

Nina Sankovitch - Tolstoi und der lila Sessel

Als ich Anfang des Jahres als Fachbesucherin zur Leipziger Buchmesse gepilgert bin, habe ich mir jede Menge Leseinspirationen erhofft. Ich muss zugeben, auch wenn der Ausflug einer der schönsten und witzigsten war, die ich je gemacht habe - an dieser Stelle dank an meine liebe Kollegin Kathi...uns hat man nach der Geburt getrennt..unglaublich..^^ - habe ich größtenteils Bücher in die Hand gedrückt bekommen, die zwar schön und gut, aber keine richtigen Leseerlebnisse waren. 
Die große Ausnahme stellte Tolstoi und der lila Sessel dar. Ich habe es am Stand gesehen und mich sofort verliebt. Dann lag es eine Ewigkeit zwischen meinen "Muss-ich-noch-lesen-Bücherstapeln". Vor ein paar Tagen habe ich es dann aber in die Hand genommen..für so ein Buch muss man schließlich auch in der richtigen Stimmung sein. Und ihr Lieben..dieses Buch ist eines der schönsten Bücher, die ich je zwischen die Finger bekommen habe!


Warum mich gerade dieses Buch so gepackt hat, ist leider nicht so einfach zu erklären. Deswegen hier erst einmal im Groben, worum es geht.
Das Buch ist autobiografisch und das erklärt auch, wieso unsere Hauptfigur Nina Sankovitch selbst ist. Nina verliert ihre Schwester. Anne-Marie stirbt mit 46 an Krebs. Dieser Tod stürzt Nina in ein tiefes Loch. Aber sie hat nicht nur damit zu kämpfen. Auch andere Todesfälle ereignen sich in ihrem Umfeld und obwohl sie eine kleine, fröhliche Familie hat (mit einem liebevollen Ehemann), kann sie sich kaum aus ihrem Loch kämpfen. Dann beschließt sie, drastische Maßnahmen zu ergreifen und beginnt ihr Lesejahr. Für ein Jahr nimmt sie sich vor, an jedem Tag ein Buch zu lesen und darüber zu berichten.
(Falls ihr euch ein Bild von ihren Berichten machen wollt, klickt einfach mal auf ihren Blog. Read All Day - Blog)
Eigentlich ist es das auch schon. Buchliebhaber werden wahrscheinlich sofort das Potenzial erkennen, Lesemuffel eher weniger. Für mich persönlich ist dieses Buch zu einem kleinen Seelenheiler geworden und ich weiß, wann immer es mir schlecht gehen wird, werde ich es zur Hand nehmen. Nina Sankovitch teilt Weisheit und Freude mit ihren Lesern, dass ich tatsächlich versucht war, Textmarker und Post-it zur Hand zu nehmen, um mir die wichtigsten Stellen zu markieren. Bisher ging es mir nur bei einem Buch ganz genauso. Da ist es auch ein glücklicher Zufall, dass Nina ausgerechnet mit diesem Buch (Die Eleganz des Igels - Muriel Barbery) ihr Lesejahr beginnt!
Selten habe ich so ein poetisches und literarisch wertvolles Buch in der Hand gehabt und ich möchte euch die Lektüre ganz stark ans Herz legen! Es lohnt sich übrigens auch, das Geld für das Hardcover auszugeben. Der Umschlag ist wunderschön und auch die Innengestaltung hat es in sich. Vor jedem Kapitel ein kleines Sessel und das typische Graf-Muster wurde mit lila Kätzchen aufgepeppt. Ein kleines Schmuckstück..von innen und von außen!
Ich glaube, ich brauche euch nicht mehr groß begründen, wieso dieses Buch 10 von 10 *Sternchen* von mir bekommt! ^^
Sollte euch übrigens interessieren, was ich sonst noch so lese oder auf meiner To-Read-Liste steht, dann folgt mir einfach bei Goodreads oder stellt eine Freundschaftsanfrage. Für Tipps bin ich immer offen!!! ^^